In den Briefen, die die Mitglieder des Bündnisses dieser Tage erhalten, findet sich ein einfacher Brief, nicht versiegelt und an alle gleichemaßen adressiert, denn die Anschrift lautet auf:
An das Bündnis
Psychopathen auf Glitzerstaub
...nichts weiter. Ein jeder wird die Zeilen zu lesen bekommen, wenn er darum bittet. Und so lautet dessen Inhalt:
Zitat:
Liebe Mitglieder und Freunde der Allianz "Psychopathen auf Glitzerstaub".
Heute Morgen, um genau 10:30 Uhr legte ein prachtvolles Schiff am Dock der Insel der Zauberer an. An Bord: Die Anführerin sowie das Handelspersonal, dazu die Botschafter der Society of Life and Death - [sold] ... und ich.
Nach einem anstrengenden Fußmarsch durch die hiesige Siedlung in die Festung und dem Transport unzähliger Xunlai-Aufbewahrungskisten der Mitglieder jener Gilde, langte man schließlich beim Sigillhändler an, jenem der seit je her die Berechtigungsmarken zur Besiedlung und alleinigen Benutzung einer Insel verkauft. Der Versuch den tüchtigen Geschäftsmann herunterzuhandeln blieb ohne Erfolg, und so wechselten alsbald 20 gepresste Platinstücke ihren Besitzer, und die Anführerin der [sold], Aleja Yik, überreichte dem hiesigen Statthalter die beglaubigte Besitzmarke, das neue Himmelssigill der Gilde.
Es schienen nur wenige Momente verstrichen zu sein, bis der Händler und der Statthalter verschwunden waren, so dass die Waldläuferin Aleja Yik zunächst glaubte, sie sei betrogen worden; doch als sie sich auf der neuen Gildeninsel und in der dazugehörigen Festungshalle umsah, stellte sie schnell fest, dass alles gut und ehrlich über die Bühne gegangen war.
Rasch verteilten sich die Kaufleute an ihre neuen Stände. Die Vertreterin der Xunlai blieb dabei innerhalb des Vorhofs der Festung, da sie etwaigen Regen und Wind als natürliche Feinde betrachte und von dort aus schneller ins Innere der Gebäude fliehen könne, so jene Lady, immerhin, so sagte sie, beschütze sie die wertvollste Habe der Mitglieder und habe dahingehend ein Recht auf den besten Platz. Die meisten anderen begaben sich an die westliche Flanke der Vorhofmauer und bauten dort ihren Markt auf. Ausnahmen bildeten vor allem der Gemischtwarenhändler und der Lehrer für Fertigkeitenkunde, welche zunächst untereinander, dann aber auch mit dem Runenhändler einen persönlichen Streit begonnen, der sich wohl noch einige Zeit hinziehen wird. Jene beiden besiedelten, ihrerseits in respektvollem Abstand zueinander, die südliche Außenseite der Inselfestung. Zumindest ließen sie sich überreden, dennoch weiterhin für die Society of Life and Death zu arbeiten.
Die -schon immer etwas eigenbrötlerischen- Canthaner versammelten sich weiter im Süden, wo sie sich ungestört ihren eigenen Angelegenheiten widmen können, während die getreuen tyrianischen Gefolgsleute sich an der südwestlichen Brücke postierten, um dort den Haupteingang der Feste zu bewachen.
Größtenteils zufrieden und in dem Wissen ihrer Gilde eine neue Heimat gegeben zu haben, die die meisten ihrer Mitglieder gutheißen sollten, begab sich Aleja schließlich ins Innere der Festung und widmete sich diplomatischen Pflichten.
Ich selbsthabe Aleja bei diesem Unterfangen begleitet und werde die Insel sicherlich oft bereisen. Sie erinnert mich an meine alte Heimat, Ascalon.
Hochachtungsvoll,
Gwen
